Forscher und Praktikerinnen tauschten sich im Lichte der Mitternachtssonne von 5.-7.6.2016 im Norwegischen Bodø aus.”Philosophisch-theoretisch ist Effectuation im anglo-amerikanischen Raum verwurzelt. Doch das Zentrum der Praxisarbeit liegt eindeutig im deutschsprachigen Raum!” resümiert Saras Sarasvathy, die Begründerin der Effectuation-Theorie.
Im Rahmen der mittlerweile 4. Effectuation-Konferenz wurde erstmals der Praxisarbeit rund um Effectuation ein eigenes Forum eingeräumt. Berater und Dozentinnen diskutierten Projekterfahrungen mit Entrepreneuren sowie in anderen Praxisfeldern in- und außerhalb von Unternehmen. Neue Tools wurden ausprobiert und diskutiert, Erfahrungen ausgetauscht und Erkenntnisse verdichtet. Dass effektuieren lern- und lehrbar ist und in allen möglichen Kontexten der Ungewissheit nützlich ist, ist mittlerweile unbestritten. Viel Aufmerksamkeit wurde der Frage gewidmet, wie effektuieren nun ganz genau in unterschiedlichen Kontexten vermittelt und angewandt werden kann. Aktuelle Erkenntnisse rund um die unternehmerische Beitragseinladung (ASK) spielen dabei jedenfalls eine wichtige Rolle. Klar wurde aber auch, dass es im Hinblick auf den Praxistransfer von Effectuation noch viel zu tun gibt.
Herzstück jeder Effectuation-Konferenz ist der Austausch über aktuelle Forschungsprojekte. So wurden auch dieses Jahr wieder rund 50 Arbeitspapiere zu aktuellen Forschungsarbeiten eingehend diskutiert. Besprochen wurden Arbeiten zu Effectuation im Kontext der Entrepreneurship-Theorie, Kognition und Entscheidungsfindung, Nachhaltigkeit und Social Entrepreneurship, Innovation und Technologie, Corporate Entrepreneurship, Kreuzungspunkte mit anderen Theorien und Effectuation in der Lehre. Kontroverse Impulse zum Stand der Effectuation-Forschung und den Entwicklungspotenzialen setzte Denis Gregoire von der HEC Montréal in seiner Keynote.
Auch diesmal wieder ein Highlight: Gemeinsam kochen nach Effectuation. Neun Teams zu je sechs bis sieben Personen nahmen das, was an Zutaten da war, und sorgten für ein ausgezeichnetes Dinner über mehrere Stunden.
V.l.n.r: Stuart Read, Michael Faschingbauer, Saras Sarasvathy und René Mauer