Dr. Eric Heinen-Konschak hat sich schon immer für zwei Dinge begeistert: Neues entdecken und Menschen unterstützen. Und genau das macht er jetzt als Berater für Digitalisierung und agiles Management. Er hilft Menschen in einer sich immer schneller verändernden Umwelt ihre Zukunft zu gestalten. Und das Beste daran ist für ihn, dass er dabei seine langjährige Erfahrung als Führungskraft und Experte für Digitalisierung einbringen kann. Er war von 2006 bis 2018 Leiter der IT der GIZ und davor in verschiedenen Managementfunktionen im Lufthansa Konzern tätig. Seit 2018 ist er Effectuation Expert.
1. Wenn Sie annehmen, dass die Zukunft gestaltbar ist: Welche Auswirkungen hat das auf Sie? Was tun Sie? Wie verändert das Ihr Zusammenspiel mit anderen?
In solchen Situationen entwickle ich schneller Ideen und erzähle sie anderen. Meistens bekomme ich dann gute Vorschläge oder auch Unterstützung. Ich probiere so viel mehr aus als früher und beende Vorhaben auch schneller, wenn sie nicht vorankommen. Insgesamt kann ich sagen, ich habe heute viel Freude daran, meine Zukunft zu gestalten.
2. Was passiert mit Ihnen, wenn Sie sich immer wieder daran erinnern, dass Scheitern okay ist? Was passiert mit anderen?
Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass Scheitern nicht immer okay ist. Bei etablierten Aufgaben möchte ich nicht scheitern. Scheitern ist nur dann eine Option, wenn ich erstens etwas neues ausprobiere und ich zweitens dabei ein überschaubare Risiko eingehe (leistbarer Verlust).
Und auch dann finde ich Scheitern immer noch ärgerlich, aber ich weiß, dass es dazu gehört, wenn man vorankommen will. Man lernt Skifahren nicht, wenn man Angst vor dem Hinfallen hat. Wenn man aber Skifahren kann, will man in der Regel elegant und mit Spaß den Hang herunter fahren. Und dank dem Prinzip “leistbarer Verlust” fang ich mit dem Skifahren erst im Anfängerhügel an, in dieser Kombination finde ich es nicht mehr so schlimm zu scheitern. Es gehört dazu, wenn ich was Neues machen will.
3. An welchen Stellen in Ihrer Biografie hat sich Zufall als Chance entpuppt?
Das gibt es so einige Stellen. Ein ganz besonders schöner und wichtiger Zufall für meine jüngste berufliche Entwicklung war die Teilnahme an einem Effectuation-Seminar mit Michael Faschingbauer. In das Seminar bin ich nur gegangen, weil ich schon lange nichts mehr gelernt hatte und den Veranstalter Günter Thoma kannte. Reiner Zufall. Entwickelt hat sich für mich daraus sehr viel, unter anderem praktische Forschung zu Effectuation an IT-Projekten und ein Beitrag zu Michael Faschingbauers Buch Effectuation. Und Motivation und Thema für meine Selbständigkeit.
4. Welche offene Beitragseinladung hat Sie besonders überrascht? Was hat sich daraus entwickelt?
Mich hat vor ein paar Jahren jemand gefragt, ob ich ihm zur Teilnahme an einem KI-Wettbewerb ein Entwicklungshilfeprojekt vermitteln kann. Ich war damals IT-Leiter der GIZ. Wir haben dann auch ein spannendes gemeinsames Vorhaben bauen können und in den Wettbewerb eingereicht. Leider ist es aus fadenscheinigen Gründen in der ersten Runde abgelehnt worden. Es war aber eine sehr inspirierende Zusammenarbeit aus der immer noch der Kontakt zu dem Fragesteller besteht.
5. Überlegen Sie noch – oder effektuieren Sie schon?
Effectuation hat mir die Angst vor Ungewissheit genommen. Ich kenne jetzt eine Vorgehensweise, die mir hilft, wenn Planen keinen Sinn macht. Seitdem effektuiere ich immer häufiger und suche auch bewusst Situationen, die außer meiner Komfortzone liegen, schließlich weiß ich ja, welche Mittel mir zur Verfügung stehen und ich kann den leistbaren Verlust selbst bestimmen. Und aus solchen Momenten haben sich schon ganz wunderbare Erlebnisse entwickelt.
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